Farbmäuse

Steckbrief:

Klasse: Säugetiere ( Mammalia)
Ordnung: Nager (Rodentia)
Familie: (Mäuseartige)
Gattung: (Mäuse)
Art: (Hausmaus)
Zuchtform: (Farbmaus)
Körperlänge: 7-12 cm
Schwanzlänge: 8 – 11 cm
Gewicht: 40 – 60 g
Alter: 2-3 Jahre
Geschlechtsreife: Die Geschlechtsreife tritt ungefähr ab dem 28 Tag ein.
Tragzeit: Die Tragzeit dauert ca. 21 – 23 Tage
Wurfgröße: 2-17 Junge, in der Regel 5-12 Jungtiere. Die Jungen sind nach der Geburt nackt und blind.
Säugedauer: die Säugedauer beträgt ca. 21 Tage, dann wird auch feste Nahrung genommen. Falls kein neuer Wurf da ist, kann man die Springer, wie sie dann genannt werden, auch noch einige Tage an der Zitze sehen.
Ist das Männchen ständig bei den Weibchen, können sie direkt nach dem Wurf wieder gedeckt werden.
Allgemeines
 
Die Mäuse gehören zu den Mäuseartigen ( Muridae) innerhalb der Gruppe der Säugetiere. Die Hausmaus bzw. die Labormaus gehört auch zu den vermehrungsfreudigen Tieren und sind als Futtertiere für die meisten kleiner bleibenden Schlangenarten sehr interessant. Die Mäuse sind in ihrer Art doch recht putzig, und es fällt so manchem Terrarianer schwer, sie zu verfüttern.
Mäuse werden 15 bis 19 cm lang, wovon die Hälfte auf den Schwanz fällt. Das Durchschnittsgewicht der Mäuse liegt bei 40 – 60 g. Mäuse gibt es auch in allen Farben und Schattierungen. Am beliebtesten sind jedoch die Farbmäuse und die aus den Laboren stammenden weißen Mäuse.
Die Farbmäuse sind ab dem 28 Tag an geschlechtsreif. Falls man keinen Nachwuchs haben möchte, sind sie spätestens jetzt nach Geschlechtern zu trennen. Ab dann sind sie alle 4-5 Tage für 12 – 14 Stunden empfängnisbereit. Der Urogenitaltrakt der weiblichen Maus beinhaltet After, Scheidenausgang und Harnröhre. Diese Harnröhre kann bei der Geschlechtsbestimmung zu Verwechselungen führen. Im Unterschied zu den Männchen liegt die Harnröhre und der Darmausgang jedoch dichter beieinander und man kann meistens in diesem Alter schon die Zitzen erkennen.
Bei den männlichen Mäusen sind wie gesagt der After und die Harnröhre (Penis) weiter auseinander. Da männliche Tiere die Hoden einziehen können, ist dieses kein sicheres Unterscheidungsmerkmal.
Will man jetzt eine Gruppe von Tieren zusammenstellen, ist dieses auch nicht ganz einfach. Mäuse haben einen sehr empfindlichen Geruchssinn. Sie markieren ihr Revier mittels Urin, so dass jede andere Maus sofort weiß, zu wem dieses Revier gehört. Vor allem die Männchen markieren ihr Territorium und das führt dazu, dass Mäuse so penetrant stinken. Sie markieren in der freien Natur sogar ihre „Trampelpfade“ mittels Urin, so dass jede Maus die Wege erkennen kann. Ebenfalls werden die Familienmitglieder vornehmlich am Geruch identifiziert. Gehören die Tiere nicht geruchlich zu der gleichen Gruppe, werden sie gebissen und vertrieben. Dieses Verhalten ist bei den Farbmäusen recht extrem. Da die Tiere in dem engen Käfig nicht ausweichen können, kann das bis zum Tod führen. Als Abhilfe kann man den Mäusegeruch manipulieren, indem man alle Mäuse der Gruppe, auch die fremden, mit einem bestimmten Geruch einsprüht. Dieses kann mit Parfum gemacht werden (bitte darauf achten, dass nichts in die Augen kommen kann). Da diese künstlichen Gerüche aber fast alle auch Alkohol und andere chemischen Bestandteile enthalten, bevorzuge ich das Gewürz Maggi aus der Küche. Einige Tropfen dieses Gewürzmittels auf das Fell lässt alle Mäuse wieder gleich riechen und zu einer Gruppe gehören. Diese Gruppe sollte dann noch in einen frisch eingerichteten Käfig kommen, der auch einen neutralen Geruch hat. Dadurch haben wieder alle Tiere den gleichen Geruch und fühlen sich wieder als eine Gruppe. Durch diese Maßnahme kann man so manche Beißerei verhindern. Eine weitere Möglichkeit ist es, die fremde Maus in einen kleinen Käfig zu setzen, und diesen Käfig zu den anderen Mäusen. Lässt man diese Maus für 2-3 Tage in dem Käfig, bekommt sie auch den Geruch der Gruppe. Unterstützen kann man es noch, indem man etwas Einstreu aus der „Urinecke“ des Käfigs in den kleinen Käfig gibt. So nimmt die neue Maus noch schneller den Geruch der Gruppe an.
Eine Mäusegruppe sollte aus 1.3 – 1.5 Tieren bestehen, d.h. ein Männchen mit 3 – 5 Weibchen. Zwei Männchen sollte man nicht in der Gruppe belassen, da sie sich unerbittlich bekämpfen würden, um die Rangordnung zu ermitteln. Da das unterlegende Männchen in dem engen Käfig nicht ausweichen kann, kann es zu schweren Verletzungen kommen. Die Männchen beißen sich dabei in die Hoden und Schwanz, was schwerwiegende Folgen haben kann. Hat sich erst einmal eine Gruppe gebildet, sind Streitereien in der Gruppe selten.
Da Mäuse sehr soziale Tiere sind, darf man sie auf keinen Fall alleine in einem Käfig halten. Wenn man keinen Nachwuchs mehr möchte, kann man die Weibchen zusammen in einer Gruppe halten. Männchen dürfen aber nicht zusammen gesetzt werden. Auch hier würden wieder Rangordnungskämpfe stattfinden, die bis zum Tod der Tiere führen können. Um das Männchen nicht alleine zu lassen, kann man ihn mit einem Kastraten zusammen halten. Dieses ist die einzige Möglichkeit, Männchen ohne Weibchen zu vergesellschaften.
Lässt man das Männchen immer bei der Gruppe, werden die Weibchen ständig gedeckt, d.h. der vorherige Wurf ist noch nicht ganz selbständig, da wirft das Weibchen schon wieder die nächsten Jungen. Abhilfe kann man schaffen, indem man 2 Kästen mit Weibchen hat, und das Männchen alle 4-8 Wochen in einen anderen Kasten setzt. So haben die Weibchen immer eine Pause zwischen den Würfen. Die Anzahl der Würfe in einem Jahr wirkt sich erheblich auf das Lebensalter einer Maus aus. Wird sie ständig wieder neu gedeckt, wird man sie höchstens 1 Jahr lang für die Zucht einsetzen können. Danach geht die Wurfgröße drastisch zurück. Dann wird sie kaum mehr als 2 – 4 Jungtiere werfen können.
 
Käfig
 
Allgemein kann man sagen, je größer, desto besser. Die Unterbringung kann in unterschiedlichen Behältnissen stattfinden. Es werden u.a. die handelsüblichen Käfige benutzt, die auch für eine kleine Zucht anzuraten sind. Sie haben alles, um den Bedürfnissen der Mäuse gerecht zu werden. Ebenfalls werden im Handel die sogenannten Makrolonboxen angeboten, die speziell für die Laborhaltung der Mäuse konstruiert sind. Sie sind in unterschiedlichen Größen zu bekommen, haben einen Deckel aus Edelstahl mit einer Einbuchtung für die Tränkeflasche und für Pressfutter. Diese Boxen sind sehr handlich und dadurch auch leicht zu reinigen. Sie sind für kleine Zuchten, wie auch für größere zu verwenden. Eine weitere Möglichkeit für eine größere Zuchtanlage besteht darin, sich ein Grundgestell aus Holz zu bauen und Plastikwannen wie Schubladen anzubringen. Da der Maschendraht im Gestell angebracht ist, entfällt der Deckel der Wanne und sie ist sehr einfach zu bedienen. Die Wasserversorgung erfolgt über einen Sammelbehälter und Schlauchleitungen an die vorne ein Metallrohr über den Schlauch geschoben und ein Tränkenippel angebracht wird. Das Metallrohr verhindert, dass die Mäuse die Schlauchleitung annagen. Der Tränkenippel ist so ausgestattet, dass bei Berührung durch die Maus ein Wassertropfen herauskommt. Diese Anlage ist sehr bedienerfreundlich. Durch die einfache Handhabung und wenig Wartungsaufwand kann man sich ganz auf die Pflege der Tiere konzentrieren.
 
Futter
 
Das Futter für unsere Mäuse sollte nach Möglichkeit sehr abwechslungsreich sein. Hier bietet die Futtermittelhandlung in der Regel ein reichhaltiges Angebot. Wichtig für ein ausgewogenes Futter ist ein Anteil von kleinen Saaten von über 50 %. Als Grundmischung kann man Kaninchenfuttter nehmen. Dieser Grundmischung sollte man noch einige Samen wie Vogelfutter für Exoten, Getreidesorten, vor allem Hafer, Sonnenblumenkerne, Grassamen, Leinensamen, Hanfsamen und Kürbiskerne beimischen. Die Getreidesorten kann man in der natürlichen Form, wie auch als Haferflocken oder Nudeln beigeben. Aufpassen sollte man aber bei allen Samen, die einen hohen Fettanteil besitzen. Hier muss die Beigabe wohl dosiert sein, da unsere Mäuse sonst zu fett werden und fette Mäuse sind nicht gesund und vermehren sich nicht so gut. Daneben ist auch die eine oder andere Gemüsebeigabe sehr willkommen. Im Sommer kann man auch selber einige Kräuter pflücken gehen, etwas Gras oder Löwenzahn ist auch willkommen. Als letzten Aspekt möchte ich auf die Versorgung von tierischem Eiweiß hinweisen. Mäuse brauchen tierisches Eiweiß. Ansonsten ist die Versuchung groß, die eigenen Jungen aufzufressen. Die Proteinversorgung kann am einfachsten über die Zugabe von Trockenfutter für Hunde oder Katzen erfolgen. Unbedingt zu achten ist darauf, dass das Katzenfutter kein Taurin enthält, und beide Sorten nicht zu viel Fett enthalten.
Einfacher ist es, mit sogenannten Pellets zu füttern. Das ist gepresstes Futter für Mäuse und Ratten, welches im Futtermittelhandel zu kaufen gibt. Hier ist alles in einem ausgewogenen Verhältnis gemischt und verpresst. Sind die Nager von Klein an an dieses Futter gewöhnt, gibt es keinerlei Probleme, dass sie dieses Futter verschmähen. Lässt man ihnen die Wahl zwischen Getreidekörnern und Samen und dem Pressfutter, liegt die Vorliebe ganz eindeutig bei den Körnern und Samen. Hierbei muss man aber wie oben schon erwähnt, ein ausgewogenes Verhältnis zusammenstellen, so dass alle Ballaststoffe, Vitamine, Mineralien und Eiweiß in einem optimalen Verhältnis vorliegen. Dieses ist bei dem Pressfutter schon von Hersteller berücksichtigt.