Bei der heutigen Vielzahl an unterschiedlichen Züchtungen fällt es gerade "Neulingen" immer schwerer, sich in dieser Vielfalt an Designermorphen zurecht zu finden. Dazu kommt noch, dass gleiche Morphen unterschiedliche Bezeichnungen tragen. Als Beispiel möchte ich hier den Butter bee oder Sputter nennen, oder den Calico, der auch White sidet oder Sugar genannt wird. Auch kommt es vor, dass es gleiche Namen für unterschiedliche Tiere gibt. Hier ist als Beispiel der Banana (M&S) und der Banana (Coral Glow) von NERD oder auch der Coral Bee I und II zu nennen - gleiche Namen für unterschiedliche Tiere. Um hier ein wenig Entwirrung zu bekommen und gerade dem Neuling zu helfen, habe ich die meisten der vorkommenden Züchtungen hier aufgeführt. Diese Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit, da fast täglich neue Kombinationen gezüchtet werden. Morphen, deren Zusammensetzung aus dem Namen ersichtlich ist, wie z.B. Fire Butter habe ich weitestgehend weggelassen, da es hierbei eigentlich keinen Erklärungsbedarf gibt. Bei Tieren die co-dominant und dominant vorkommen und optisch nicht zu unterscheiden sind, habe ich das Kreuz bei co-dominant und bei dominant in Klammern gesetzt. Meistens sind diese Tiere in der co-dominanten Form vertreten und seltener in der dominanten. Als Beispiel sei hier der Spider genannt. In der Regel ist er co-dominant und wird als het.Spider bezeichnet. Verpaart man dieses Tier mit einem Wildfarbenen, kommen 50 % Spider und 50 % wildfarbene heraus. Diese Spider sind wiederum het.Spider. Verpaart man Spider mit Spider erhält man 25 % hom. Spider. Sie unterscheiden sich phänotypisch (im Aussehen) nicht von den het. Spider, sind aber dominant. Verpaart man  einen hom.Spider mit einem wildfarbenen Tier, kommen 100 % het.Spider heraus. Oft sind aber die homozygoten Tiere nicht überlebensfähig, so dass es sie eigentlich nicht gibt (s. Super Champagne).

Ich habe hier die Grundmorphen dargestellt, aufgeteilt in rezessive, dominante und codominante. Danach habe ich die Designermorphen aufgelistet, soweit sie nicht über ihren Namen selbsterklärend sind., wie z.B. Coral Glow Spider Pastel Jungle. Hiebei ergeben sich die "Zutaten" schon aus dem Namen. Es ist aber unmöglich, diese Liste auf dem Laufenden  zu halten, da fast täglich neue Morphen dazu kommen.

Codominant oder Rezessiv?

In der Regel werden von den Züchtern die co-dominanten Tiere zur Zucht bevorzugt, weil das zu erstrebende Ziel schon bei der F1 Generation zu sehen ist. So ist man schneller am Ziel und kann sehr schnell Mehrfachmorphen züchten (die in der Regel spätestens ab einer 4-fach Morphe auch nicht mehr viel schöner werden und es immer schwieriger wird, definitiv zu sagen, was drin ist). Hat man dann z.B. eine 3-fach-Morphe, die wunderschön aussieht und die man nachzüchten will, wird es schon schwierig. Verpaare ich diese 3-fach co-dominante Morphe z.B. mit einem wildfabenen Tier, dann sind gerade einmal 12,5 % der Nachkommen genau diese 3-fach Morphe. Das ist extrem wenig! Die restlichen 87,5 % der Nachkommen sind Tiere, die ich eigentlich nicht möchte und die ich teilweise auch nicht verkaufen kann, weil sie keiner will. Verpaare ich 2 gleiche 3-fach Morphen miteinander, ist das Verhältnis exakt genau so und liegt ebenfalls bei 12.5 %. Das ist natürlich äußerst unbefriedigend. Zusätzlich kommt es dann aber auch vor, dass bei dieser Verpaarung super Morphen entstehen, die das Verhältnis nochmals durcheinander bringen.

Etwas besser sieht es hier bei den Super Formen aus. Verpaart man 2 Super Pastels miteinander, kommen 100 % Super Pastels heraus. Kommt eine weitere Morphe dazu, haben wir schon wieder das Dilemma wie oben beschrieben.

Das ist bei den rezessiven Morphen ganz anders. Habe ich ein rezessives Pärchen wie z.B. Albinos, kommen zu 100 % Albinos heraus. Habe ich zwei identische rezessive 2-fach Morphen und verpaare sie miteinander, kommen zu 100 % diese 2-fach Morphen heraus. Wenn ich z.B. 2 Albino Pieds miteinander verpaare, bekomme ich zu 100 % Albino Pieds heraus. Hätte ich 2 gleiche rezessive 3-fach Morphen würden auch hier zu 100 % diese Morphen heraus kommen. Das ist ein riesiger Vorteil gegenüber den Co-dominanten Morphen. Leider sind die rezessiven Tiere weniger gefragt, da es lange dauert, bis man die Ausgangsmorphen gezüchtet hat, wie im obrigen Beispiel die Albino Pieds. Ist man aber erst einmal an dieser Stelle angelangt, kommen die Vorteile voll zum tragen.

Wenn jemand von Ihnen etwas tiefer in die Vererbungslehre einsteigen möchte, der sollte auch den Artikel "Königspython/Zucht/Die Genetik" anschauen.

Viele Spaß wünscht Ihnen

Engel-Reptiles